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Lyrics365 > Franz Xaver Wolfgang Mozart > In der Väter Hallen ruht, Op. 12

In der Väter Hallen ruht, Op. 12

"In der Väter Hallen ruht, Op. 12" Lyrics by Franz Xaver Wolfgang Mozart

In der Väter Hallen ruhte

Ritter Rudolfs Heldenarm

Rudolfs, den die Schlacht erfreute

Rudolfs, welchen Frankreich scheute

Und der Sarazenen Schwarm

Er, der letzte seines Stammes

Weinte seiner Söhne Fall:

Zwischen Moosbewachsnen Mauern

Tönte seiner Klage Trauern

In der Zellen Wiederhall

Agnes mit den goldnen Locken

War des Greisen Trost und Stab;

Sanft wie Tauben, weiß wie Schwäne

Küßte sie des Vaters Thräne

Von den grauen Wimpern ab

Ach! sie weinte selbst im Stillen

Wenn der Mond ins Fenster schien

Albrecht mit der offnen Stirne

Brante für die edle Dirne

Und die Dirne liebte ihn!

Aber Horst, der hundert Krieger

Unterhielt in eignem Sold

Rühmte seines Stammes Ahnen

Prangte mit erfochtnen Fahnen

Und der Vater war ihm hold

Einst beim freien Mahle küßte

Albrecht ihre weiche Hand

Ihre sanften Augen strebten

Ihn zu strafen, ach! da bebten

Thränen auf das Busenband

Horst entbrante, blickte seitwärts

Auf sein schweres Mordgewehr;

Auf des Ritters Wange glühte

Zorn und Liebe; Feuer sprühte

Aus den Augen wild umher

Drohend warf er seinen Handschuh

In der Agnes keuschen Schooß;

»Albrecht nimm! zu dieser Stunde

Harr’ ich dein im Mühlengrunde!«

Kaum gesagt, schon flog sein Roß

Albrecht nahm das Fehdezeichen

Ruhig, und bestieg sein Roß;

Freute sich des Mädchens Zähre

Die, der Lieb’ und ihm zur Ehre

Aus dem blauen Auge floß

Röthlich schimmerte die Rüstung

In der Abendsonne Stral;

Von den Hufen ihrer Pferde

Tönte weit umher die Erde

Und die Hirsche flohn ins Thal

Auf des Söllers Gitter lehnte

Die betäube Agnes sich

Sah die blanken Speere blinken

Sah – den edlen Albrecht sinken

Sank, wie Albrecht, und erblich

Bang’ von leiser Ahndung spornet

Horst sein schaumbedecktes Pferd;

Höret nun des Hauses Jammer

Eilet in des Fräuleins Kammer

Starrt und stürzt sich in sein Schwert

Rudolph nahm die kalte Tochter

In den väterlichen Arm

Hielt sie so zwei lange Tage

Thränenlos und ohne Klage

Und verschied im stummen Harm

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Tags: Franz Xaver Wolfgang Mozart

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